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4-Tages-Tour in den Lechtaler Alpen
4-Tages-Tour in den Lechtaler Alpen vom 24.07. bis zum 27.07.2003

1. Tag: Aufstieg zur Hanauer Hütte
Meine erste richtige Bergwandertour mit Rucksack und Berghüttenübernachtung steht kurz vor dem Beginn: Mit dem Auto schlängeln wir uns in Serpentinen die Hahntennjochstraße hinauf, bis endlich ein Abzweig Richtung Boden (1356 m) am Straßenrand erscheint. Es dauert keine fünf Minuten und schon ist ein passender Parkplatz gefunden. Das kleine Dorf Boden bietet genügend Abstellflächen, auf denen man sein Auto ruhigen Gewissens für ein paar wenige Tage stehen lassen kann.
Kaum bin ich aus dem Wagen und zum Kofferraum gesprungen, hoppelt mir plötzlich ein Kaninchen mit hübschem braunen Fell über den Weg. Es scheint fast so, als wollte es meinen Tourenbegleiter Thorsten und mich in den Bergen willkommen heißen. Nach einer noch am Auto eingenommenen reichlichen Mittagsmahlzeit geht es gestärkt und in voller Montur um kurz vor 12 Uhr endlich los.
Unser Ziel für heute ist die Hanauer Hütte (1922 m). Knapp 570 Höhenmeter sollen für den ersten Tourentag dieses Sommers genügen. Der Weg führt uns zunächst über eine breite, gut ausgebaute Fahrstraße in ein kleines Waldgebiet. Die frische Bergluft tut uns Städtern gut. Wir genießen die Natur und das angenehme Laufen und entdecken plötzlich die Hanauer Hütte! Jedoch liegt sie noch in guter Entfernung viele Höhenmeter weiter oben.
Wir folgen weiterhin der Fahrstraße, behalten die Hütte von nun an die ganze Zeit über im Blickfeld und pausieren nach gut einer Stunde des Marschierens am Wegesrand, trinken reichlich Wasser und beobachten den Himmel. Wolken, die immer dichter werden, ziehen auf - kein gutes Zeichen. Unsere Sonnenbrillen werden wir in den nächsten Stunden wohl nicht mehr benötigen, denke ich mir, während ich einen Müsliriegel verzehre.
Nach ein paar weiteren Minuten der Rast werden die Rucksäcke wieder umgeschnallt, die Wanderstöcke in die Hände genommen und der Weg Richtung Hanauer Hütte fortgesetzt.
Bis zum Ende der Fahrstraße verläuft der Weg recht eben, das heißt, wir sind nun zwar schon einige Kilometer gelaufen, haben aber nur wenig an Höhe gewonnen.
Tourstart
Janina in voller Montur zu Beginn der Tour.
Der sich anschließende Pfad ist deshalb jetzt wesentlich steiler und wird uns in einigen Serpentinen hinauf zur Hütte führen. Mit Beginn des Steilstücks beginnen jedoch auch die ersten Tropfen vom Himmel herunterzuregnen. Dessen weitestgehend ungeachtet laufen wir weiter und steigen Meter um Meter empor. Doch etwa 20 Minuten vor der Ankunft an der Hütte wird der Regen so stark, dass wir flugs die Regenjacken überstreifen, unsere Rucksäcke mit der Regenhülle bedecken und mit regennassen Gesichtern weiter hinauf traben.
Dummerweise habe ich noch meine kurze Wanderhose an. Da es mit dem Regen auch schlagartig kühler geworden ist, werden meine Beinmuskeln langsam kalt. Die letzten Meter fallen mir daher wesentlich schwerer als sonst, doch Thorsten und die immer näher kommende Hütte motivieren mich zum Weitergehen.
Gegen 14.30 Uhr erreichen wir schließlich die von außen sehr hübsch anzusehende, doch leider im Nebel steckende Hanauer Hütte. Beim Tauschen der Wanderstiefel gegen die Hüttenschuhe und der Wanderbekleidung gegen die Hüttensachen freue ich mich, die erste Etappe unserer viertägigen Tour geschafft zu haben. Aber noch viel mehr freue ich mich auf die heiße Brühe, die wir uns nach Sicherung des Matratzenlagerplatzes gönnen und die uns wieder schön aufwärmt.
Der Rest des Nachmittags wird zum Beobachten des Wetters, der von draußen hereinkommenden und zum Teil durchnässten Wanderer und des allgemeinen Hüttentreibens genutzt. Des Weiteren studieren wir fleißig die Wanderkarte für den morgigen Tag.
Um 18 Uhr verspeisen wir gierig das leckere Abendessen und lassen anschließend satt und zufrieden den leider wettermäßig nicht besser gewordenen Abend gemütlich in der Gaststube der Hütte ausklingen.
Um 6 Uhr klingelt der Wecker - geschlafen haben wir im rappelvollen Lager dank Ohropax recht gut. Ein Blick aus dem Fenster lässt unsere Gesichter freudig strahlen: Die Sonne lacht vom blauen Himmel! Nach einem guten Frühstück geht es um 7.30 Uhr auf zu meinem ersten Gipfelsturm in diesem Sommer. Das Ziel ist klar gesteckt: Die Kogelseespitze (2647 m) soll es sein. Wenn diese geschafft ist, dann sehen wir weiter, ob noch ein oder zwei weitere Gipfel heute möglich sind.
Der Weg von der Hanauer Hütte führt zunächst über einen steinigen steilen Weg zur Parzinnalm mit einer kleinen Hütte, die schon seit einigen Jahren unbewirtschaftet sein muss. Als Thorsten die Türklinke herunterdrückt, um einen Blick ins Innere der Hütte zu werfen, hält er gleich die gesamte Tür in den Händen. Vorsichtig lehnt er sie wieder so an die Mauer, dass sie beim nächsten Windstoß nicht umfällt, und bestätigt das offensichtlich wirklich sehr hohe Alter der Almhütte.
Von der Parzinnalm aus geht es dann weiter hinauf über einen angenehm zu laufenden Pfad, der gesäumt ist von sattgrünen Wiesenflächen, die in der Morgensonne herrlich glänzen. In der Ferne sieht und hört man weidende Kühe. Einfach wunderbar!
Aufstieg zur Parzinnalm.
Aufstieg zur Parzinnalm.
Aufstieg zum Gufelseejoch.
Aufstieg zum Gufelseejoch.
Im Laufe des Vormittags scheint die Sonne immer kräftiger. An der Hütte sind wir noch mit Weste losgelaufen, doch nach zwei Stunden des Wanderns zwingen uns die wärmenden Sonnenstrahlen diese abzulegen und im Rucksack zu verstauen. Zum Aufhorchen zwingt uns außerdem eine größere Gruppe belgischer Jugendliche, die sich zum Teil recht laut lärmend ebenso auf dem Weg zur Kogelseespitze befinden.
Als wir unsere Frühstückspause an einem schönen Plätzchen einlegen, werden wir von eben dieser Gruppe überholt und trauen unseren Augen nicht: Viele der Jugendlichen sind nur mit einfachen Turnschuhen unterwegs, haben keine warmen Sachen geschweige denn Regenbekleidung dabei und an ausreichend Getränken mangelt es ihnen auch. Wir lassen die Gruppe vorüberziehen und setzen kurze Zeit später unseren Weg fort.

Kurz vor 10 Uhr erreichen wir das Gufelseejoch in 2373 m Höhe und können erstmalig einen Blick auf den 100 Höhenmeter weiter tiefer liegenden und herrlich türkisblauen Gufelsee werfen. Die Parzinnseen, an denen wir beim Aufstieg zum Joch vorbeigewandert sind, sehen dagegen eher weniger ansehnlich aus: Sie haben offensichtlich weniger Wasser als in den Vorjahren und dieses ist zudem auch noch milchig trüb durch den Regen am Vortag.
Vom Gufelseejoch aus geht es nun weiterhin stetig bergauf Richtung Gipfel, den wir um 11 Uhr glücklich erreichen. Die Aussicht ist wunderbar und so lassen wir einige Zeit die Blicke schweifen Richtung Boden, wo wir unsere Tour begonnen haben, Richtung Allgäuer Alpen, wo wir den Krottenkopf suchen, den wir in diesem Sommer auch noch besteigen wollen, sowie Richtung Parzinnspitze (2613 m), die Thorsten als zweiten Gipfel für heute anvisiert.
Während Thorsten sich gedanklich also schon mit seinem nächsten Gipfelsturm beschäftigt, widme ich mich noch dem Gipfelbuch der Kogelseespitze, notiere ein paar Worte und beginne langsam Hunger zu bekommen. Nach drei Stunden Wanderung und nachdem auch die belgische Jugendgruppe, die vor uns die Kogelseespitze erreichte, den Gipfel wieder verlassen hat, stürzen wir uns auf unseren Essensbeutel und lassen es uns bei der tollen Aussicht schmecken.

Thorstens Pläne für die Erwanderung der von der Kogelseespitze aus gut sichtbaren Parzinnspitze sind nun auch ausgereift. Wir steigen vom Gipfel der Kogelseespitze zunächst auf der gleichen Route bis zum Gufelseejoch ab, überqueren selbiges und steigen unterhalb der Parzinnspitze durch ein Geröllfeld wieder knapp 200 Höhenmeter auf, bis wir die Parzinnscharte erreichen.
Thorsten und ich auf der Kogelseespitze.
Thorsten und ich auf der Kogelseespitze.
Hier trennen sich zunächst unsere Wege, denn während ich mich auf einem grasigen Plätzchen auf der Scharte niederlasse, setzt Thorsten seinen Weg auf den Gipfel der Parzinnspitze fort.

Thorsten:
Von der Parzinnscharte folgt man ein paar Steigspuren in Richtung Parzinnspitze, bis man nach höchstens 50 m auf eine große Rinne trifft. Dieser folgt man und bald geht es in hübscher IIer-Kletterei den Grat entlang. Teilweise stehen auch ein paar Steinmännchen, man kann den Weg eigentlich nicht verfehlen. Nach rund 20 Minuten habe ich die 100 Höhenmeter überwunden und bin auf dem Gipfel angelangt.
Das Gipfelbuch beweist, daß der Gipfel mit schätzungsweise 50-60 Besteigungen pro Jahr nicht allzuhäufig bestiegen wird. Nach einer kurzen Rast geht es dann auch schon wieder hinunter, denn ich will Janina nicht unnötig lange warten lassen. Der Abstieg dauert dann, bedingt durch die Kletterei, genausolange wie der Aufstieg.

Während Thorsten mit der Besteigung der Parzinnspitze beschäftigt ist, genieße ich von der Scharte aus die fantastische Aussicht auf die Lechtaler und Allgäuer Alpen, lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen und warte auf die Rückkehr von Thorsten.
Nach knapp einer Stunde ruft es aus dem Berg - ein Blick zur Parzinnspitze und ich erblicke Thorsten mitten im Fels auf einer Anhöhe sitzen. Ein lustiger Anblick! Zehn Minuten später ist Thorsten wieder zurück an der Scharte und erzählt von seinem Gipfelsturm.
Janina im Geröllfeld. Im Hintergrund: Der Gufelsee.
Janina im Geröllfeld. Im Hintergrund: Der Gufelsee.
Thorsten unterhalb der Parzinnspitze.
Thorsten unterhalb der Parzinnspitze.
Nach kurzem Verweilen auf der Scharte und Überlegungen zur Besteigung der nicht allzu fernen Steinkarspitze, die wir recht schnell wieder verwerfen, machen wir uns auf zum Abstieg Richtung Hanauer Hütte. Zunächst geht es das Geröllfeld, das wir zuvor hochgelaufen sind, wieder herunter bis zum Gufelseejoch. Ein letzter Blick auf den Gufelsee und dann steigen wir weiter ab. Das Steilstück direkt unter dem Gufelseejoch ist übrigens mit Drahtseilen gesichert, die zumindest ich in diesem Fall zum Teil gern zum Festhalten genutzt habe. Mit Trekkingstöcken und Schwindelfreiheit lässt sich diese Stelle aber problemlos meistern.
Wir schlagen für den weiteren Rückweg die gleiche Route ein, auf der wir von der Hanauer Hütte aufgestiegen sind, und genießen bei schönster Nachmittagssonne den Abstieg in vollen Zügen. An einem kleinen Bach erfrischen wir uns kurz, gönnen uns noch einen knackigen Apfel und erreichen schließlich um 17.30 Uhr wieder glücklich die Hanauer Hütte.
Aufstieg zum Falschen Kogel.
Aufstieg zum Falschen Kogel.
Am nächsten Morgen verabschieden wir uns von der Hanauer Hütte und steigen wieder ins Tal bis zu dem kleinen Ort Boden ab, wo unser Auto wartet. Wir laden die Rucksäcke auf die Rückbank und begeben uns mit Hilfe der Motorkraft zum Hahntennjoch (1894 m), wo ein großer Parkplatz für Touristen zur Verfügung steht. Wir stellen das Auto hier ab und legen noch eine Mittagspause am Auto ein, um uns für den Nachmittag zu stärken, schließlich wollen wir heute zur Anhalter Hütte (2042 m) über das Steinjöchl (2198 m) wandern und dabei noch den Falschen Kogel (2388 m) besteigen.

Zunächst geht es vom Hahntennjoch aus vorbei an den vielen Touristen, die die Landschaft bestaunen, vorbei zum Hang hinüber, an dem man den Weg zwischen dutzenden Latschenkiefern nach oben verfolgt. Der Steig ist recht steil und um diese Uhrzeit eher unangenehm zu laufen. Die Mittagshitze macht uns doch ein wenig zu schaffen.
Als wir die Latschenkiefern hinter uns lassen, wird die Temperatur aufgrund eines leichten Windes wesentlich angenehmer und so erreichen wir gegen 14 Uhr zunächst das Steinjöchl, auf dem sogar ein großes Holzkreuz thront. Wir lassen uns hier zunächst nieder, pausieren ein wenig und schmulen erstmals zur Namlosen Wetterspitze hinüber, die wir am nächsten Tag erwandern wollen.
Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Gipfel des Falschen Kogels, der nur 190 Höhenmeter über dem Steinjöchl liegt.
Der Aufstieg erfolgt zunächst über einen schmalen steilen steinigen Pfad, der dann schließlich unterhalb des Gipfels in leichte Kletterei übergeht. Statt der Trekkingstöcke nehmen wir hier und da lieber unsere Hände beim Aufstieg zur Hilfe und kommen um 15 Uhr auf dem Gipfel des Falschen Kogels, von dem man eine grandiose Aussicht hat, an.
Es dauert nicht lange, da erreichen schon die nächsten Wanderer den Gipfel, und so steigen wir nach einigen weiteren Minuten der Gipfelrast und des Aussichtsgenusses wieder zum Steinjöchl ab. Der Abstieg vom Falschen Kogel (der in einigen Karten auch als Falschkogel bezeichnet wird) gestaltet sich im Vergleich zum Aufstieg im oberen Teil etwas schwieriger. An einigen Stellen ist es doch sehr felsig und geht recht steil herunter.
Mit genügend Konzentration meistern wir aber auch dies gut und folgen nach erneutem Passieren des Steinjöchls ohne Pause dem zu Beginn drahtseilgesicherten Steig hinunter zur Anhalter Hütte, die unser letztes Ziel für diesen Tag sein soll.

Nachdem wir den felsigen Abschnitt des Weges vom Steinjöchl zur Hütte hinter uns gelassen haben, wandelt sich der Weg in einen hübschen Pfad, der von herrlichen Blumenwiesen umgeben ist. Da macht das Wandern gleich doppelt so viel Freude. Noch mehr Freude empfinden wir jedoch, als wir kurz vor 17 Uhr schließlich die Anhalter Hütte erreichen, in der wir den Rest des Tages und die Nacht verbringen.
Auf dem Gipfel des Falschen Kogels.
Auf dem Gipfel des Falschen Kogels.
Janina mit Pferd.
Janina mit Pferd.
Zum Abschluss unserer viertägigen Tour in den Lechtaler Alpen wollen wir die Namloser Wetterspitze (2553 m) besteigen. Der Weg hinauf wäre von der Anhalter Hütte eigentlich nicht sehr weit, wenn man nicht erst wieder etwa 200 Höhenmeter absteigen müsste, bevor man zum Gipfelsturm auf die Wetterspitze ansetzen kann.

Nichts desto trotz geht es wieder um kurz vor 8 Uhr los, doch sehr weit kommen wir zunächst nicht, da uns eine Schar von großen und kleinen Pferden, die unbedingt von uns gestreichelt und fotographiert werden wollen, den Weg versperrt. Nachdem besonders ich mit einem Pferd Freundschaft geschlossen habe und wir kurz vorm Austauschen der Telefonnummern standen, müssen wir uns leider doch von den Vierbeinern mit den tollen Mähnen verabschieden und den Weg Richtung Namloser Wetterspitze fortsetzen. Noch ein letzter Blick zurück zu dem Pferd, das uns sogar noch einige Meter hinterher trippelt, und dann blicken wir nur noch Richtung Gipfel.
Als wir die 200 Höhenmeter Abstieg geschafft haben, geht es nur noch aufwärts: zunächst am Hang entlang in mittelmäßig steilen, aber zum Teil recht steinigen Serpentinen und anschließend auf dem Grat entlang über einen schmalen Pfad, der ins Gras getreten ist.
Der Aufstiegsweg zur Wetterspitze ist zu Beginn identisch mit dem Anhalter Höhenweg, doch nach etwa 300 Höhenmetern verlassen wir diesen an einer Weggabelung und schlagen den Weg ein, der uns direkt zum Gipfel der Wetterspitze führt.
In der Vormittagssonne kann man das Wandern über den grasbewachsenen Grat in vollen Zügen genießen, auch wenn an einigen Stellen ein bisschen Konzentration nötig ist, um auf dem Weg zu bleiben.

Die letzten Höhenmeter hinauf zum Gipfel geht es schließlich in Serpentinen durch ein Geröllfeld, an dessen Ende wir um 11.30 Uhr froh und zufrieden auf dem höchsten Punkt der Namloser Wetterspitze stehen.
Auch heute ist das Wetter wieder traumhaft und so genießen wir bei herrlicher Aussicht, aber leider nicht allzu guter Fernsicht unsere Gipfelrast. Während wir unser Mittagsbrot verspeisen, erreicht ein Wanderer nach dem nächsten den Gipfel. Sogar ein sechsjähriger Junge in Begleitung seines Vaters hat den Weg von der Anhalter Hütte bis hier herauf geschafft.
Janina mit der Wetterspitze.
Janina mit der Wetterspitze.
Als es wieder etwas einsamer auf dem Gipfel wird, beschlagnahme ich schließlich noch für kurze Zeit das Gipfelbuch, um Thorsten und mich darin zu verewigen, blicke nochmals in alle Himmelsrichtungen, bestaune die Bergwelt und mache mich wieder für den Abstieg bereit.
Auf dem Weg zur Wetterspitze.
Auf dem Weg zur Wetterspitze.
Eintrag ins Gipfelbuch der Wetterspitze.
Eintrag ins Gipfelbuch der Wetterspitze.
Wir schlagen die gleiche Route wie beim Aufstieg ein und stöhnen schon nach kurzer Zeit über die nun doch aufgekommene Mittagshitze, die uns stärker zum Schwitzen bringt. Später müssen wir die langen Wanderhosen in die kurzen Hosen tauschen, denn je mehr wir an Höhe verlieren, desto heißer wird es in der Sonne. Nach rund 700 Höhenmetern Abstieg geht es wieder die 200 Höhenmeter hinauf bis zur Anhalter Hütte, wo wir noch einmal kurz verschnaufen und meinen zurückgelassenen Rucksack holen.
Während eine große Gruppe Wanderer direkt neben uns am Tisch leckeren Kaiserschmarrn mit Apfelmus verspeist, verzehren Thorsten und ich jeweils einen Müsliriegel und ein bisschen Schokolade. Zwar reicht mir mengenmäßig unser kleiner Imbiss, aber insgeheim schmule ich doch fast ein wenig neidisch auf die Teller der Wandergruppe herüber.
Für weitere Beschäftigung mit dem Essen von anderen bleibt jedoch keine Zeit, schließlich wollen wir heute noch zum Hahntennjoch wieder absteigen. Dazu müssen wir zunächst wieder 150 Höhenmeter bis zum Steinjöchl aufsteigen und anschließend noch einmal 300 Höhenmeter herunterspazieren.
Da diese Strecke nicht sehr viel Zeit beanspruchen dürfte, gäbe es eigentlich keinen Grund zur Eile, doch der bewölkte Himmel, der sich in diesen Minuten auch noch zu verdunkeln beginnt, ermahnt uns zum zügigen Weitergehen. Leider sind wir wohl doch etwas zu spät aufgebrochen, denn schon nach wenigen Metern beginnt der Regen. Wieder kommen unsere Regenjacken und Rucksackregenhüllen zum Einsatz. Als wir das Steinjöchl erreichen, lässt das Nass von oben glücklicherweise wieder nach und wir können unseren Weg bis zum Hahntennjoch und dem dort parkenden Auto, das wir gegen 16.30 Uhr erreichen, ohne Regenbekleidung fortsetzen.
Fazit
Unsere viertägige Wandertour in den Lechtaler Alpen war insbesondere für mich genau der richtige Einstieg in den Bergsommer. Besonders die Kogelseespitze und die Namloser Wetterspitze sind zwei leicht erreichbare Wanderberge, von denen man bei schönem Wetter eine großartige Aussicht hat. Bei guter Fernsicht kann man von der Kogelseespitze sogar den höchsten deutschen Berg, die Zugspitze, erspähen. Außer genügend Kondition und Trittsicherheit braucht man für die Erwanderung dieser beiden Berge nicht viel mehr.
Der Falsche Kogel dagegen ist doch etwas anspruchsvoller. Zwar sind es nicht viele Höhenmeter, die man beim Aufstieg zu diesem Berg aufsteigen muss, doch im oberen Teil muss man einige Kletterstellen im I. Grad überwinden, die vor allen Dingen im Abstieg etwas mehr Konzentration erfordern.
Als wir uns schon wieder mitten im Abstieg befanden, sahen wir eine Wanderin, die sich die Kletterei wohl nicht zutraute, wieder umkehren.
Für alle, die leichte Kletterpassagen ohne größere Schwierigkeiten meistern können, lohnt sich der Aufstieg zum Falschen Kogel bei gutem Wetter auf jeden Fall, da die Aussicht auch hier wunderbar ist.

Thorsten:
Die Parzinnspitze ist in Verbindung mit der Kogelseespitze eine hübsche Kombination für Leute, die sich im II. Schwierigkeitsgrad wohlfühlen.
Da man den Rucksack, durch den kurzen Aufstieg, ohne Sorge an der Parzinnscharte lassen kann, kann man sich nach voller Herzenslust der Kletterei hingeben. Falls man noch Zeit und Lust hat, kann man zusätzlich noch die Steinkarspitze mitnehmen, die von der Parzinnscharte aus auch in kurzer Zeit erreichbar sein müßte.

Alles in allem war diese Wandertour sehr lohnend. Alle Wege sind sehr gut ausgeschildert und markiert und zum Wandern ein Genuss. Auch auf den beiden Hütten gab es keine nennenswerten Probleme. Wir können unsere 4-Tages-Tour in dieser oder ähnlicher Form nur empfehlen.


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