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Auf Wanderschaft im Engadin (Teil 3)
Auf Wanderschaft im Engadin (Teil 3) vom 30.07. bis zum 04.08.2004

Links zum ersten und zweiten Teil des Tourenberichts
Zum Bericht "Auf Wanderschaft im Engadin (Teil 1) vom 19. bis zum 23.07.2004"

Zum Bericht "Auf Wanderschaft im Engadin (Teil 2) vom 25. bis zum 29.07.2004"
11. Tag: Von St. Moritz zur Fuorcla Surlej
Um halb zehn beginnen wir unsere heutige Wanderung am Lej Marsch (1813 m), einem kleinen See kurz vorm Champfèrer See, in dem am Nachmittag an heißen Sommertagen viele Urlauber baden. Das Auto können wir auf dem kostenlosen Parkplatz an der Olympiaschanze abstellen.

Den Lej Marsch umrundet man auf der linken Uferseite zur Hälfte und nimmt dann den Abzweig, der links den Berg hinauf führt. Diesem folgt man bis zum nahen Lej Nair, von dem aus der Weg zum Lej dals Chöds (Hahnensee) abzweigt.

Bisher geht es noch gemächtlich aufwärts, doch nun wird der Weg zunehmend steiler und steiniger, bis wir um 10.30 Uhr den Hahnensee (2153 m) erreichen. Oben hat es eine Gaststätte, deren Terrasse eine fantastische Aussicht auf die Oberengadiner Seenkette bietet - diese sollte man sich keinesfalls entgehenlassen, wenn man hier heraufkommt.
Vier hungrige Kaninchen am Hahnensee. [Bild vom Juli 2003]
Vier hungrige Kaninchen am Hahnensee. [Bild vom Juli 2003]
Kurz vorm Geröllfeld. [Bild vom Juli 2003].
Kurz vorm Geröllfeld. [Bild vom Juli 2003]
Um diese Uhrzeit sind noch keine Tagesgäste eingetroffen, nur die Kaninchen im Stall bei der Gaststätte wuseln aufgeregt umher und wollen gefüttert werden, was aber vom Wirt nicht erwünscht ist.
So nehmen nur wir ein Frühstück und steigen weiter hinauf Richtung Fuorcla Surlej, unserem heutigen Ziel, das laut der Ausschilderung vom Hahnensee noch 2 1/4 Stunden Gehzeit entfernt liegt.

In 30 Minuten kommen wir bis zu einem großen Geröllfeld, das zwar recht lang und schwierig aussieht, aber schon nach 10 Minuten überwunden ist. Es folgt ein ausgebauter, treppenartiger Steig, bis man einen herrlichen Aussichtspunkt mit einer Bank erreicht.
Wie auf Treppen geht es hinauf.
Wie auf Treppen geht es hinauf.
Herrliche Aussicht auf die Oberengadiner Seen.
Herrliche Aussicht auf die Oberengadiner Seen.
Anschließend folgt eine recht lange, fast ebene Strecke, die am Hang entlang führt. Hier kommen uns nun die ersten Wanderer entgegen, die mit der Seilbahn hinaufgefahren sind und zu Fuß zum Hahnensee hinunter gehen.

Kurz vorm Ziel muss dann aber doch noch ein mal ein steiler Anstieg gemeistert werden, bis sich ganz plötzlich der Blick auf das schneebedeckte Berninamassiv öffnet - ein großartiges Gefühl!
Kurz vorm Ziel geht der Vorhang auf.
Kurz vorm Ziel "geht der Vorhang auf".
Fuorcla Surlej mit Hütte. [Bild vom Juli 2003]
Fuorcla Surlej mit Hütte. [Bild vom Juli 2003]
Um 13.15 Uhr erreichen wir die Fuorcla Surlej (2755 m), eine Scharte, von der aus man ins Rosegtal hinunter und auf Giganten wie Piz Bernina und Piz Roseg schauen kann. Das wollen wir jetzt natürlich genießen. Hin und wieder kommt sogar die Sonne heraus.

Die private Hütte, die sich direkt an der Scharte befindet, bietet eine große Auswahl an Speisen und Getränken, nur selbst mitgebrachte Lunchpakete dürfen auf der Terrasse nicht ausgepackt werden, also suchen wir uns in der Nähe auf einer großen Felsplatte einen Platz zum Essen.

Wenigstens die Toilette der Hütte wollen wir drei Frauen aber benutzen, doch davon kann ich allen nur abraten: Für ein völlig ungepflegtes Plumpsklo verlangt man hier 50 Rappen, die man dafür wirklich nicht zu investieren braucht.

Nun ist ein Abstieg ins Rosegtal möglich, doch wir wollen lieber auf direktem Wege wieder zurück zu unserem Ausgangsort. Deshalb geht es hinunter nach Murtèl (2699 m), der Bergstation der Corvatsch-Luftseilbahn.
Auf dem Weg dorthin kann man den Piz Corvatsch gut sehen, doch schon bald verschwindet er aus dem Blickfeld.
Fuorcla Surlej mit fantastischem Ausblick.
Fuorcla Surlej mit fantastischem Ausblick.
Piz Corvatsch von der Fuorcla Surlej aus gesehen.
Piz Corvatsch von der Fuorcla Surlej aus gesehen.
Von Murtèl geht es über einen recht steilen Pfad hinunter über Margun Surlej (2272 m). Im Sommer ist diese kleine Hütte geschlossen und so können wir problemlos auf der Terrasse unsere mitgebrachten Früchte verzehren.

Über die Alp Surlej (2098 m) geht es hinab in Richtung Silvaplana/Surlej, doch kurz vor Erreichen der Talstation der Corvatsch-Seilbahn zweigt unser Weg nach rechts in Richtung Lej Marsch ab, zu dem man gelangt, nachdem man am Lej Zuppo und Lej Nair vorbei marschiert ist.

Um 17.45 Uhr sind wir zurück am Parkplatz vor der Olympiaschanze von St. Moritz-Bad.


o o o Kurzinfos zu dieser Wanderung zum Ausdrucken o o o
(Eine Übersicht der Kurzinfos zu allen Wanderungen findet sich nochmals am Ende des Berichts)
Tegia Muragl (2092 m).
Tegia Muragl (2092 m).
Heute ist wieder so ein herrlicher Sonnentag - den darf man nicht ungenutzt verstreichen lassen! Also machen wir uns um 10.45 Uhr von Punt Muragl (1738 m) kurz vor Pontresina auf den Weg zur Chamanna Segantini, der Segantini-Hütte auf dem Munt da la Bês-cha, dem Schafberg.

Punt Muragl ist die Talstation der Standseilbahn, die hinauf zum Muottas Muragl fährt. Wir laufen zunächst parallel zur Bahn aufwärts, bis die breite Fahrstraße an einem Schotter-Wendeplatz endet. Hier muss man zunächst kurz über die Wiese nach rechts, bis man wieder auf den weiteren Weg gelangt.

Nun wandern wir erstmal lange Zeit im Zickzack durch einen dichten Wald, der am Morgen noch Kühle spendet. Wie wir später feststellen, verläuft parallel zum Waldweg noch ein breiterer Aufstiegsweg, der jedoch recht steil ist und im Winter als Rodelbahn dient.

Nach einer Stunde erreichen wir Tegia Muragl (2092 m), wo wir eine Frühstückspause verbringen. Anschließend geht es hinein ins Val Muragl und weiter hinauf, immer am Ova da Muragl entlang bis Margun (2338 m).
Bei 2368 m überqueren wir den Bach über eine Brücke und stiefeln hinein ins Geröllfeld, durch das viele Serpentinen hinaufführen. Der Weg ist prima hergerichtet, manchmal hat man fast den Eindruck über eine große Freitreppe aus Stein zu gehen. Gegen 14 Uhr erreichen wir schließlich die Chamanna Segantini, die Segantini-Hütte in 2731 m Höhe auf dem Munt da la Bês-cha, dem Schafberg.
Die letzten Meter zur Segantini-Hütte.
Die letzten Meter zur Segantini-Hütte.
Ausblick ins Val Roseg.
Ausblick ins Val Roseg.
Auf der Hütte gibt es eine kleine Auswahl an Speisen und Getränken, die uns verführen wollen, aber wir essen dann doch lieber unsere mitgebrachten Brote, damit wir sie nicht wieder hinunter tragen müssen.

Die Aussicht vom Schafberg hinunter ins Tal ist herrlich, aber auch der Blick hinüber zu umliegenden Gipfeln ist toll. Von der Chamanna Segantini ist der Aufstieg zum Las Sours (2979 m) in einer Stunde und zum Piz Languard (3261 m) in drei Stunden möglich, doch wir ziehen es heute vor, wieder hinab zu steigen.


Zunächst geht es wieder auf dem Aufstiegsweg hinunter nach Margun, von wo ein Weg hinauf zu Muottas Muragl abzweigt. Natürlich kann man auch direkt durch das Val Muragl wieder hinunter zu Punt Muragl absteigen, doch wir wollen noch den hübschen Gipfel besteigen.

Eine Möglichkeit, die viele Wanderer nutzen, ist ebenso reizvoll: Von der Chamanna Segantini fällt ein steiler Weg hinab nach Pontresina. Wer also Wanderstöcke und besonders belastbare Knie hat, kann auch diese alternative Route wählen.

Von Margun aus müssen wir nochmals 120 Höhenmeter aufsteigen, bis wir um kurz vor 16 Uhr Muottas Muragl (2453 m) erreichen. Wir sind schon einige Male hier oben gewesen, aber dennoch sind wir immer wieder von der Aussicht begeistert. Von hier oben ist der Blick auf die Oberengadiner Seenkette besonders eindrucksvoll. Darum kommen auch so viele Touristen mit der Standseilbahn hier hinauf.

Eine sehr reizvolle Tour von Muottas Muragl aus ist der Weg zum Lej Muragl (2713 m), der etwa 1 1/4 Stunden Fußmarsch bedeutet. Vor allem für Familien mit Kindern lohnt sich dieser Ausflug besonders, da er wenig anspruchsvoll ist und trotzdem wunderbare Ausblicke bietet.
Schweizer Flagge auf dem Schafberg.
Schweizer Flagge auf dem Schafberg.
Ausblick von Muottas Muragl (2453 m). [Bild vom Juli 2002]
Ausblick von Muottas Muragl (2453 m). [Bild vom Juli 2002]
Heute wollen wir unsere Knie ein wenig schonen, nachdem der Abstieg von Fuorcla Surlej am Vortag recht anstrengend war. Deshalb bemühen wir heute die Standseilbahn uns nach unten ins Tal zurückzubringen.

Die Standseilbahn von Mouttas Muragl nach Punt Muragl fährt alle 30 Minuten, also jeweils zur vollen und zur halben Stunde. Der Blick auf die Uhr mahnt uns zur Eile, denn um 16 Uhr geht es talwärts.

Eine einfache Fahrt kostet für einen Erwachsenen derzeit 18 Schweizer Franken, doch dafür benötigt man für den Abstieg auch nur noch 12 Minuten. Nach Möglichkeit sollte man sich einen Fensterplatz organisieren, um die schöne Aussicht von der Bahn aus noch zu genießen.

Um 16.15 Uhr treffen wir wieder am Ausgangsort unserer Wanderung ein.

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13. Tag: Von St. Moritz zur Heidihütte
Heute ist der 1. August, der Nationalfeiertag der Schweizer, und weil wir am Nachmittag am Festumzug teilnehmen wollen, können wir heute nur eine kleine Runde am Vormittag laufen.

Als Ziel haben wir uns dafür die sogenannte Heidihütte ausgesucht.
Los geht es um 10 Uhr an der Bushaltestelle Somplaz (1856 m). Dann stiefeln wir wie schon so oft die Via Suvretta hinauf, doch dieses Mal nehmen wir bald den Abzweig nach rechts in die Via Alpina, in der viele prachtvolle Villen stehen.

Man folgt der betonierten Fahrstraße, bis die Häuser aufhören und gelangt auf einen breiten Schotterweg. Diesem folgt man bis zu einer großen Kreuzung, wo eigentlich die Heidihütte (2016 m) stehen müsste. Doch wo ist die Hütte nur hin? An ihrem angestammten Platz ist nur noch Wiesenfläche zu sehen.

Ratlos folgen wir zunächst dem Weg, der neuerdings "Heidis Flower Trail" genannt wird, und erblicken neben der Skischule bei Salastrains doch noch die Hütte, die nun offensichtlich einen neuen Platz hat. Die Heidihütte ist ein Original aus dem Schweizer Kanton Wallis und wurde im Engadin wieder aufgebaut.
Vielleicht kennen einige von euch den berühmten Heidifilm. Dieser wurde oberhalb des Silsersees im malerischen Weiler Grevasalvas, eine Sommersiedlung der Bergeller Bauern, gedreht. Dadurch wurde der Weiler in aller Welt bekannt.

Von Salastrains (2048 m) geht es hinunter zur Chantarella (2005 m) und über die Via Tinus hinab nach St. Moritz-Dorf, wo schon allerlei Stände für die 1. August-Feiern aufgebaut sind.

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(Eine Übersicht der Kurzinfos zu allen Wanderungen findet sich nochmals am Ende des Berichts)
Um 10 Uhr beginnen wir unsere Wanderung bei der Talstation Curtinatsch (2107 m) der Luftseilbahn Lagalb. Diese ist heute zum Glück nicht in Betrieb und so sind nur wenige Wanderer hier. Allerdings sind wegen der Baumaßnahmen auch nur wenige Parkplätze freigegeben, doch wir haben Glück und bekommen noch einen der letzten.

Der Aufstieg erfolgt in Richtung Piz Lagalb. Der Einstieg ist etwas versteckt, vom Wegweiser an der Bahnstation muss man sich kurze Zeit stark rechts halten und darf zunächst nicht dem stärker ausgetrampelten Pfad folgen. Wenn man bald eine Brücke findet, über die man den Ova da Minor überquert, dann ist man auf dem richtigen Weg.

Auf dem sogenannten Blumenweg geht es nun stetig, aber sanft aufwärts. Der schmale Pfad, der hin und wieder die breite Skipiste kreuzt, ist markiert, aber manchmal muss man doch gut die Augen aufhalten, um nicht vom Weg abzukommen.
Der Blick auf das Berninamassiv ist überwältigend, doch die Kühe, die am Wegesrand in der Sonne liegen, lassen sich davon schon nicht mehr beeindrucken.
Blick auf Bianco-See.
Blick auf Bianco-See.
Blumenpracht am Wegesrand.
Blumenpracht am Wegesrand.
Nach einer guten Stunde Fußmarsch erreicht man einen Wegweiser, hier folgt man dem Pfad, der weiter aufwärts führt. Nun wird der Wind stärker, manchmal hat man fast den Eindruck, dass er uns hinunter pusten will, doch wir halten unsere Mützen fest und bleiben standhaft.

Um 12.30 Uhr erreichen wir zunächst die Bergstation (2893 m) der Luftseilbahn Lagalb, die sich nur wenige Meter unterhalb des Gipfels befindet. Hier finden wir endlich eine windgeschützte Stelle, die wir nutzen, um unsere Mittagsrast einzulegen.

15 Minuten später wagen wir uns dann nochmals in den Wind und steigen die letzten 66 Höhenmeter durch ein Schuttfeld zum Piz Lagalb (2959 m) auf. Hier hat zeigt sich ein gewaltiges Panorama: Im Osten sind bei klarer Sicht die Ötztaler Alpen und die Ortler-Gruppe erkennbar, im Westen das vergletscherte Berninamassiv und im Süden das Puschlav mit den Veltliner und Bergamasker Alpen im Hintergrund. Einfach großartig!
Die letzten Meter zum Piz Lagalb.
Die letzten Meter zum Piz Lagalb.
Gipfel des Piz Lagalb.
Gipfel des Piz Lagalb.
Um 13.20 Uhr beginnen wir mit dem Abstieg, nachdem nun immer mehr Bergwanderer zum Gipfel stürmen.
Am Südhang entlang geht es wieder hinunter bis zum Wegweiser, von dem aus es im steilen Zickzack hinab ins Val dal Bügliet (2452 m) geht. Man muss sich gut konzentrieren, denn der Weg ist mitunter sehr steil und recht ausgesetzt, aber einen kurzen Blick auf das Seenplateau am Berninapass riskieren wir trotzdem.

Auch hier machen sich wieder dutzende Kühe auf dem Weg breit.
Abstieg ins Val dal Bügliet.
Abstieg ins Val dal Bügliet.
Abstieg ins Val dal Bügliet.
Abstieg ins Val dal Bügliet.
Der weitere Weg führt uns in Richtung Fuorcla Minor. Dazu folgt man fast eben dem Weg nach links um den Piz Lagalb herum vorbei an Tümpeln und noch mehr Kühen. Am Hang entlang geht es dann zur Fuorcla Minor (2435 m).
Von dort laufen wir in 15 Minuten hinab zum herrlich blauen, klaren Lej Minor (2361 m), an dem es auf der linken Uferseite vorbei ins Val Minor geht.
Vier Schweizer Kühe am Wegesrand.
Vier Schweizer Kühe am Wegesrand.
Am Lej Minor.
Am Lej Minor.
Entlang des Ova da Minor folgt man dem Weg zu einem zweiten kleinen See und wandert weiter das Tal hinab, bis sich schon bald der Piz Bernina mit dem Biancograt und dann auch der Piz Palü zeigen.

Um 16 Uhr sind wir zurück an der Talstation Curtinatsch und blicken nochmals hinauf auf den Piz Lagalb, den wir heute bestiegen und anschließend umrundet haben.
Die ganze Wanderung ist auch in umgekehrter Richtung machbar, aber nur wenig empfehlenswert, weil sich dann der Aufstieg doch sehr in die Länge zieht.


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15. Tag: Von Maloja zur Innquelle am Pass Lunghin
Kurz vor Maloja befindet sich der kostenlose Parkplatz Cadlägh, wo wir heute um 9.50 Uhr unsere Wanderung beginnen.
Direkt vor uns startet eine sehr große Wandergruppe, also lassen wir uns zunächst etwas Zeit beim Aufstieg.

Zu Beginn ist der Pfad ganz schmal, doch schon bald wird er breiter und steiniger und ist mitunter sehr steil.
Am Plan di Zoch (1945 m) führt ein Abzweig hinunter nach Maloja, doch wir steigen weiter auf. Da es heute sehr heiß ist, fällt uns das Aufsteigen recht schwer, zumal sehr viele Leute hier unterwegs sind.

Eine Italienerin vor uns wird immer langsamer, während sie Ewigkeiten mit ihrem Handy beim Laufen telefoniert. Manchmal bleibt sie zum Plaudern sogar stehen.

An manchen Stellen ist der Weg recht anspruchsvoll, in jedem Fall sollte man gut zu Fuß sein, denn ein gemächliches Laufen ist hier kaum möglich. Immerzu muss man über Geröll steigen.

Kurz vor 12 Uhr erreichen wir den Lagh dal Lunghin (2484 m). Hier bietet sich eine prächtige Aussicht auf den Silsersee mit den markanten Bergspitzen der Berninagruppe im Hintergrund sowie ins gegenüberliegende Val Forno und zu den Bergeller Kletterbergen.

Nach einer halbstündigen Mittagspause steigen wir weiter aufwärts in Richtung Pass Lunghin, während die große Wandergruppe sich auf den Weg zum Piz Lunghin (2780 m) macht.

In 30 Minuten geht es vom Lagh dal Lunghin durch eine richtige Mondlandschaft zum Pass Lunghin (2645 m).
Lägh dal Lunghin (2484 m).
Lägh dal Lunghin (2484 m).
Am Pass Lunghin liegt eine bedeutende Wasserscheide, übrigens die einzige Drei-Wasserscheide Europas. Das gegen Norden und Osten abfließende Wasser erreicht mit dem Inn das Schwarze Meer. Die Maira nimmt die Abflüsse nach Süden auf und bringt sie über den Po ins Adriatische Meer, und gegen Westen bringt die Julia das Wasser mit dem Rhein zur Nordsee.
Vom Lägh dal Lunghin zum Pass Lunghin.
Vom Lägh dal Lunghin zum Pass Lunghin.
Drei-Wasserscheide am Pass Lunghin.
Drei-Wasserscheide am Pass Lunghin.
Der Lunghinsee ist somit die Geburtsstätte des Flusses En (Inn). Ihm verdankt das Engadin seinen Namen. Am Lunghinsee verlässt der junge Inn den See und springt nach Maloja hinab. Dann durchfließt er vier Seen, zwängt sich durch viele Engpässe und Schluchten und verlässt dann an der Grenze bei Martina die Schweiz. Bei Passau geht er in die Donau, die schließlich ins Schwarze Meer mündet.

Auch der Ausblick vom Pass Lunghin ist bemerkenswert. Von hier aus kann man in 30 Minuten hinüberqueren zum Piz Lunghin (2780 m), doch wir wagen uns nur noch so weit, bis die ersten Kletterstellen im I. Grad überwunden werden müssen.

Wir genießen stattdessen lieber noch ein wenig die Aussicht. Vom Pass Lunghin kann man auch über einen guten Bergweg zum Pass da Sett, zum berühmten Septimerpass (2310 m), absteigen. Früher war er ein wichtiger Übergang, der schon von den Römern benutzt wurde, doch er stand schon immer mit dem Julierpass in Konkurrenz.
Im 19. Jahrhundert wurden in Graubünden die neuen Alpenstraßen gebaut und der Julierpass erhielt gegenüber dem Septimerpass den Vorzug. So wurde es still um einen der ältesten historischen Alpenpässe. Heute sind höchstens noch Wanderer auf dem Pass unterwegs.
Der Piz Lunghin (2780 m) im Hintergrund.
Der Piz Lunghin (2780 m) im Hintergrund.
Abstieg mit Blick auf den Silsersee und Maloja.
Abstieg mit Blick auf den Silsersee und Maloja.
Der Rückweg erfolgt auf dem Aufstiegsweg. Wir wandern wieder hinunter zum Lägh dal Lunghin und anschließend den steinigen Weg hinab zum Parkplatz Cadlägh, den wir um kurz vor 16 Uhr erreichen.
Eines sollte man beachten: Nachdem man am Wegweiser am Plan di Zoch vorbeigewandert ist, führt der Weg in 50 Meter Entfernung links hinauf und rechts hinunter. Wenn man nicht aufpasst, dann wandert man links leicht hinauf und wird nicht beim Parkplatz, sondern in Grevasalvas herauskommen. Deshalb muss man hier genau auf den Weg achten, um ihn nicht versehentlich zu verfehlen.


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(Eine Übersicht der Kurzinfos zu allen Wanderungen findet sich nochmals am Ende des Berichts)
Am letzten Wandertag unseres Engadinurlaubs lassen wir es noch einmal ruhig angehen und starten erst um 11 Uhr am Passo del Maloja (Malojapass, 1805 m), wo ein kostenloser Parkplatz zur Verfügung steht.
Wer hier noch nie war, der wirft am besten einen Blick hinunter auf den Pass - Schwindelfreiheit ist von Nöten!

Zunächst wandern wir in Richtung Ort bis zur Abzweigung zum L'Äla. Bald trifft man auf die Talstation einer kleinen Seilbahn, die aber im Sommer nicht in Betrieb ist.
Erst geht es ein Stück parallel zu den Seilbahnseilen hinauf, dann zweigt der Weg aber nach rechts ab und wird zu einem schmalen Pfad.
Auf dem Weg zum L'Äla (rechts). [Bild vom Juli 2001]
Auf dem Weg zum L'Äla (rechts). [Bild vom Juli 2001]
Am Hang entlang hinauf. [Bild vom Juli 2001]
Am Hang entlang hinauf. [Bild vom Juli 2001]
Am heutigen Morgen ist es noch ziemlich nass am Wegesrand, doch Schmetterlinge und andere Falter flattern schon in Hülle und Fülle herum. Sogar eine Kröte sitzt im Gras und lässt sich von der Sonne wärmen.

Der Weg windet sich nun am Hang entlang nach oben. Einige Kühe grasen schon wieder hier, doch dieses Mal machen sie Platz und lassen uns Wanderer vorbei.
Über eine Hochebene, die mit Alpenrosen geschmückt ist, erreicht man die Bergstation der Seilbahn. An ihr geht es vorbei und hinauf zum Gipfel des L'Äla (2159 m), den wir um 12 Uhr erreichen.
In einem Hochtal voller Alpenrosen. [Bild vom Juli 2001]
In einem Hochtal voller Alpenrosen. [Bild vom Juli 2001]
Ein kleiner Tümpel mit Kühen. [Bild vom Juli 2001]
Ein kleiner Tümpel mit Kühen. [Bild vom Juli 2001]
Heute bleiben wir eine ganze Stunde oben, auch wenn das Wetter eher mittelmäßig ist.
Hinunter geht es zunächst über den gleichen Weg, doch dann zweigen wir nach links ab in Richtung Maloja.

Über Plan di Cavai (1975 m) und dann zum Abzweig nach rechts Richtung Plan Cuncheta geht es hinunter. Über Aira da la Palza wandern wir vorbei an einigen Vita-Parcours-Abschnitten zum Campingplatz Plan Cuncheta (1799 m).

Am Silsersee laufen wir in Richtung Maloja, doch bevor wir zurück zum Malojapass gehen, lassen wir uns noch auf einer Bank am See nieder und schauen den Entenfamilien beim Baden zu.
Um 14.30 Uhr sind wir zurück am Parkplatz.


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Übersicht der Kurzinfos
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(Die Kurzinfos zu den einzelnen Wanderungen finden sich jeweils am Ende des beschriebenen Tages)


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