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Robert Steiner: Selig, wer in Träumen stirbt.
Robert Steiner: Selig, wer in Träumen stirbt.

Kurzbeschreibung
Das Buch "Selig, wer in Träumen stirbt" beschreibt eine Begehung der schwierigen Grandes-Jorasses-Nordwand in den französischen Alpen Anfang des Jahres 1997, die ein dramatisches Ende findet. Beim Aufstieg stürzt Robert Steiner so schwer, dass er nicht mehr selbstständig aus der Wand klettern kann und muss zwei Tage und Nächte auf die Rettung aus der Luft warten.
Ein packender Bergbericht voller dramatischer Ereignisse und zugleich voller Poesie.
Der Autor
Robert Steiner, geboren im Jahre 1976 in Stuttgart, war schon von klein auf in den Bergen unterwegs und begann schon früh mit dem Klettern.
Kaum volljährig, hatte er bereits Solobegehungen fast aller großen Alpen-Nordwände hinter sich: Eiger, Matterhorn, Grandes Jorasses.
Heute studiert er in Freiburg Germanistik und Geographie und ist als Schriftsteller von alpiner Literatur tätig. Sein zweites Buch nach "Selig, wer in Träumen stirbt" soll eine Sammlung von Geschichten zwischen Schwarzwald und Yosemite sein und wird voraussichtlich Ende des Jahres erscheinen.
Buchinhalt
Das Buch beginnt mit einem kurzen Vorwort, in dem der Autor Robert Steiner ein paar persönliche Worte über die Arbeit an seinem Erstlingswerk "Selig, wer in Träumen stirbt" verliert. Er sagt all das, was er als Verfasser zu sagen hat.
In den folgenden elf Kapiteln erzählt Robert Steiner schließlich die ganze Kette der Ereignisse, die sich vom 24. bis 28. Januar 1997 in den französischen Alpen abspielte und sein Leben entscheidend veränderte.

Zunächst begleitet der Leser den 20jährigen Robert und seinen französischen Kletterpartner Julien im Zug nach Chamonix. Von dort aus steigen die zwei jungen Männer zu der Hütte auf, von der aus sie am nächsten Tag ihr eigentliches Ziel angehen wollen: die 1200 m hohe Nordwand aus Eis und Fels der berühmten Grandes Jorasses.
In der Hütte treffen sie auf zwei slowenische Bergsteiger namens Igor und Andrej, die die gleiche Route klettern wollen. Mitten in der Nacht brechen die beiden Seilschaften getrennt voneinander auf, treffen jedoch in der Wand bald wieder aufeinander und bilden schließlich eine Viererseilschaft.

Obwohl alle Beteiligten zunächst der Route gewachsen zu sein scheinen, summieren sich nach und nach verschiedene Faktoren, die unausweichlich zu einem Unglück führen: Während des ersten eisigen Biwaks in der Nordwand verliert Julien eines seiner beiden Eisgeräte, am nächsten Tag, den 26. Januar, kommt die ganze Gruppe nur langsam voran. Weiterhin sind die Slowenen schlecht ausgerüstet und verlieren im ersten Biwak eines ihrer Seile. Hinzu kommt schließlich auch noch, dass die Wetterverhältnisse trotz guter Vorhersagen nicht optimal sind. Am Nachmittag passiert schließlich das Unglück: Beim Vorstieg bricht die Haue eines Eisgerätes von Robert ab! Als er schnell eine Sicherung anbringen will, kann er sich nicht mehr richtig halten und stürzt schließlich 50 Meter in die Tiefe und wird erst dann vom Seil gehalten. Die Bilanz ist furchtbar: Sein Bein hat großen Schaden genommen - wie sich später herausstellt, hat Robert sich eine unwahrscheinlich schmerzhafte Sprunggelenkszertrümmerung und eine Kniescheibenluxation, eine Verrenkung der Kniescheibe, zugezogen und kann nun nicht mehr klettern.

Nach dem ersten Schock hofft die Gruppe anfänglich auf das Eintreffen eines Rettungshubschraubers, doch die ersehnte Hilfe trifft nicht ein. Es folgt ein weiteres Biwak voller Qualen in der minus 30 Grad Celsius kalten Nordwand und am folgenden Tag, den 27. Januar, entschließen sich die drei anderen - Julien und die Slowenen Igor und Andrej - den verletzten Robert zurückzulassen und zum Gipfel aufzusteigen, um dann auf der anderen Seite des Berges abzusteigen und Hilfe zu holen. Während die drei den ganzen Tag unterwegs sind und Robert allein und beinahe bewegungsunfähig in der Wand hängt, wird Robert zunehmend von Durst, Hunger, Schmerzen und Halluzinationen gequält. Schließlich muss er auch noch ein drittes Biwak - dieses nun allein - in der Wand überstehen, bis am 28. Januar gegen 15 Uhr endlich der so lang ersehnte Hubschrauber eintrifft und Robert gerettet wird. Mit einer Körperkerntemperatur von nur 35 Grad Celsius wird er sofort ins nächste Krankenhaus gebracht.

In den letzten zwei Kapiteln des Buches berichtet Robert schließlich von seiner langwierigen Genesung. Sein Unfall hat nicht nur bleibende Schäden wie eine Sprunggelenksversteifung, sondern auch eine neue, veränderte Einstellung zu den Bergen und dem Bergsport bei ihm hinterlassen. Im April 2001, vier Jahre nach seinem Unfall in der Nordwand der Grandes Jorasses, philosophiert Robert noch immer über das Leben und den Tod und klettert schließlich doch wieder schwierige Wände, jedoch viel bewusster als je zuvor.
Schreibstil
Robert Steiners Schreibstil ist für alpine Literatur außergewöhnlich! Seine Art des Schreibens ist unwahrscheinlich poetisch, metaphorisch und voller Vergleiche. Er stellt rhetorische Fragen und zitiert neben Goethe auch Rilke und andere große Literaten.
Dennoch schildert er die dramatischen Ereignisse am Berg sehr spannend und präzise. Er schafft es, dem Leser eine genaue Vorstellung der Geschehnisse zu vermitteln, sodass er wirklich mitfühlen kann. Die Dialoge mit den Slowenen behält er in englischer Sprache bei, die man jedoch mit einfachen Grundkenntnissen leicht verstehen kann. Hin und wieder fallen auch ein paar Sätze in einfachem Französisch. Dadurch wirkt die Erzählung natürlich besonders authentisch, bleibt aber trotzdem gut verständlich.

Auf der Internetseite des Panico-Verlags findet sich eine Leseprobe .
Verlag, Erscheinungsort und -jahr
Robert Steiners "Selig, wer in Träumen stirbt" ist erstmals im Jahr 2001 im Panico Alpinverlag, Köngen, erschienen.
Empfehlung
Robert Steiners 184 Seiten umfassendes Erstlingswerk ist in meinen Augen ein kleines Meisterwerk - dies gilt zum einen für die Sprache, aber auch für die dramatische Geschichte, die es beschreibt. Alles in allem gibt es wirklich nichts an "Selig, wer in Träumen stirbt" zu kritisieren, sodass sich das Schmökern dieses Buches in jedem Fall lohnt. Auf sein nächstes Buch darf man schon jetzt äußerst gespannt sein!
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