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Michael Holzach: Deutschland umsonst - Zu Fuß und ohne Geld durch ein Wohlstandsland.
Michael Holzach: Deutschland umsonst

Kurzbeschreibung
In dem Roman "Deutschland umsonst" beschreibt der deutsche Journalist Michael Holzach seine Fußwanderung samt Hund quer durch Deutschland.
Knapp sechs Monate lang schlägt sich Holzach ohne Geld und nur mit einem Rucksack, der das Nötigste wie Schlafsack und Taschenlampe beinhaltet, bepackt von Ort zu Ort - immer auf der Suche nach Essbarem für sich und seinen Hund, einer Hilfsarbeit, um ein wenig Geld zu verdienen, und einem Schlafplatz für die Nacht.

Mit welchen Widrigkeiten und Problemen er dabei zu kämpfen hat, welche Erinnerungen bestimmte Stationen seiner Reise bei ihm hervorrufen und wie schön und teilweise auch weniger schön die deutschen Landen sind, beschreibt er ausführlich in seinem Buch.
Der Autor
Michael Holzach wurde 1947 geboren, hat Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität in Bochum studiert, ist anschließend als Journalist bei verschiedenen Zeitungen tätig gewesen und hat den Redakteursposten bei der Westfälischen Rundschau übernommen.
Hauptsächlich hat er Sozialreportagen angefertigt.
Leider ist Michael Holzach aufgrund eines Unfalls verstorben. Bei dem Versuch seinen Hund aus der Wupper zu retten, ist er selbst ertrunken, während sein Hund überlebte.
Buchinhalt
Im Jahre 1980 beginnt der Journalist und Aussteiger Michael Holzach eine Wanderung zu Fuß und ohne Geld quer durch Deutschland. Er startet in Hamburg, der Stadt, in der er lebt und arbeitet, und läuft innerhalb von 174 Tagen, also knapp sechs Monaten, über Holzminden, Dortmund, Köln, Frankfurt und Lindau zur deutsch-österreichischen Grenze und von dort über München, Schweinfurt und Holzminden wieder zurück nach Hamburg.

Seine Wanderung ist autobiografisch angelegt, daher besucht er auf seiner Reise vor allem Orte, die mit ihm persönlich etwas zu tun haben. Ausführlich schildert Michael seine Erinnerungen aus seiner Kindheit, Jugend und Studienzeit. Dabei kommt er an seinem ehemaligen Internat in Holzminden vorbei, an Bochum, wo er sein Studium absolviert hat, aber auch an Städten, in denen er mit seinen Eltern gelebt hat. Bevor er losmarschiert, stattet er einem Hamburger Tierheim einen Besuch ab und wählt einen zunächst verstört wirkenden Boxermischling als seinen Wegbegleiter aus. Er tauft das Tier auf den Namen Feldmann und ermöglicht dem Hund auf seiner Wanderung eine prächtige Entwicklung, obwohl Feldmann zu Beginn unter sogenanntem Zwingerhusten leidet und sogar bei einem Autounfall verletzt wird.

Für beide, Michael und Feldmann, wird jedoch der Hunger ihr ständiger Wegbegleiter auf der Wanderung.
Hauptsächlich bekommen die beiden durch Betteln etwas zum Essen und Trinken. Dabei fragt Michael in Bäckereien nach altem Brot und Gebäck, aber auch in Krankenhäusern, Hilfseinrichtungen wie die Diakonie und die Bahnhofsmission, in Klöstern und auf Bauernhöfen bittet er um eine Mahlzeit für sich und seinen Hund.

Jeden Abend müssen die beiden einen möglichst trockenen Platz zum Übernachten finden. Zumeist finden sie Unterkunft auf Bauernhöfen, aber Michael und Feldmann nächtigen auf ihrer Reise auch im Internat, in einer psychiatrischen Anstalt, in einem Gartenhäuschen, einem christlichen Jugendclub, in einem Heim für Strafentlassene und Nichtsesshafte zur Reintegration, im Kloster, in einer Wohngemeinschaft junger Menschen, in Übernachtungsasylen und bei anderen hilfsbereiten Privatpersonen. Allerdings gestaltet sich die Übernachtungsplatzsuche meist sehr schwierig, denn viele Menschen fürchten, dass Michael möglicherweise ein krimineller Obdachloser ist.

Oftmals muss Michael einige Tage hart arbeiten, um verpflegt und beherbergt zu werden. Auf einem Hof harkt er Laub, auf Bauernhöfen arbeitet er im Stall, in einem Heim leistet er mit anderen Bewohnern eine stumpfsinnige Arbeit, bei der er Scharniere "kloppen" - wie es im Buch heißt - muss. In anderen Orten hilft er beim Kirschenpflücken, hütet Kühe und Schafe, arbeitet in einer Schießbude auf dem Jahrmarkt und hilft im Zirkus aus. Zwar selten, aber dennoch stiehlt er in Supermärkten einige Lebensmittel und bricht in ein paar kleine Wochenendhäuschen ein, um dort zu übernachten.

Wie ihm die verschiedenen Arbeiten, das Betteln nach Essen und die Schlafplatzsuche gefallen, schildert Michael ausführlich in seinem Roman, aber auch welche interessanten Menschen er auf seiner Reise trifft, wird berichtet.
Außerdem erzählt er von seinem versehentlichen Eindringen ins Militärgebiet, seiner Angst vorm Regen und gesundheitlichen Problemen.

Besonders hervorhebenswert ist zudem, dass im Anschluss an seine Geschichte eine Deutschlandkarte mit dem Wanderweg des Autors abgedruckt ist.
Schreibstil
Michael Holzach hat einen sehr klaren, einfachen Schreibstil, der dennoch nicht langweilig wirkt. Im Gegenteil - sehr lebhaft erzählt er von seinen Wanderungen, baut viele Erinnerungen in seine Schilderungen mit ein und lässt Tagebucheinträge und Gedanken einfließen.

Lange und kurze Sätze wechseln sich regelmäßig ab. Wichtiges, Interessantes und Kurioses wird detailliert beschrieben, alle nebensächlichen Informationen werden kompakt zusammengefasst. Dadurch bleibt die Erzählung spannend.

Holzachs Roman kann man also bequem daheim auf dem Sofa, aber auch in Bus und Bahn problemlos schmökern, da er leicht verständlich ist.
Verlag, Erscheinungsort und -jahr
"Deutschland umsonst" von Michael Holzach ist erstmals 1982 im Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg, erschienen.
Seitdem hat der Verlag mehrere Neuauflagen herausgegeben. Die aktuellste Auflage ist im Jahr 2001 erschienen.
Empfehlung und Kritik
Für alle Abenteurer, die schon immer von einer Wanderung quer durch Deutschland geträumt haben, ist dieses Buch ein Muss!
Der Leser erfährt in Holzachs Roman "Deutschland umsonst" viel über den deutschen Alltag Anfang der 80er Jahre, aber auch über die verschiedenen Landschaftsgebiete Deutschlands.

"Deutschland umsonst" ist ein interessantes und zugleich amüsantes Buch. Der Leser kann sich gut in Michael Holzach einfühlen. Beim Lesen meint man fast, man würde ihn auf seiner Reise wahrhaftig begleiten.

Zum Nachdenken regt allerdings eine diskutierenswürdige Sache an. Es bleibt die Frage, inwieweit es gerechtfertigt und richtig ist, Hilfe von Einrichtungen für Obdachlose u.ä. anzunehmen, wenn man in Wirklichkeit nicht mittellos ist. Auch, dass Michael Holzach Lebensmittel stiehlt und in Häuser einbricht, um seinen Hunger zu stillen bzw. einen trockenen Übernachtungsplatz zu haben, kann ich persönlich nicht tolerieren.

Dennoch ist die Idee einer Fußwanderung durch Deutschland klasse und wird in Holzachs Roman prima beschrieben, sodass dieses Buch auf jeden Fall empfehlenswert ist.
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