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Hans Kammerlander: Bergsüchtig - Klettern und Abfahren in der Todeszone.
Hans Kammerlander: Bergsüchtig

Kurzbeschreibung
In seinem Abenteuerroman "Bergsüchtig" erzählt der Extrembergsteiger und -kletterer Hans Kammerlander von seiner Sucht nach der Auseinandersetzung mit dem Berg.
Dabei berichtet er sowohl vom Klettern in den Alpen und im südamerikanischen Patagonien als auch vom Höhenbergsteigen im Himalaja und seinen Erfahrungen, die er im Laufe der Jahre bei seinen Expeditionen gemacht hat.

In 21 packenden Kapiteln begleitet der Leser Hans Kammerlander auf seinen mitunter spektakulären und nicht selten auch gefährlichen Touren, gerät mit ihm in äußerst schwierige und mitunter lebensbedrohliche Situationen am Berg und versucht fortlaufend den Sinn und Nutzen des Extrembergsteigens zu ergründen.
Die Autoren
Hans Kammerlander, 1956 in Ahornach in Südtirol geboren, entdeckte bereits im Kindesalter seine Liebe zu den Bergen und hat im Alter von 21 Jahren die Prüfung zum Bergführer und Skilehrer erfolgreich abgelegt.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten allein von seiner Bergtätigkeit leben zu können und der hauptberuflichen Arbeit als Maurer auf dem Bau hat sich Hans Kammerlander nach der Bekanntschaft mit Reinhold Messner zu einem Extrembergsteiger und -kletterer entwickelt, der bis heute bereits 13 Achttausender und weitere Gipfel im Himalaja bestiegen, über 2000 Klettertouren in den Alpen und in Patagonien durchgeführt und bereits über 50 Erstbegehungen zu verzeichnen hat.
Kammerlander hat dabei vor allem durch spektakuläre Unternehmungen auf sich aufmerksam gemacht. So hat er beispielsweise in nur 24 Stunden vier Mal das Matterhorn über alle vier Grate bestiegen, aber auch durch seine Abfahrt mit Skiern vom Mount Everest hat er weltweite Anerkennung erlangt.
Neben seinen Expeditionen lebt Kammerlander vor allem vom Veröffentlichen seiner Berggeschichten in Form von Romanen, zahlreichen Vorträgen und Filmen. Weitere Informationen zu seiner Person gibt es auf seiner Internetseite.

Walther Lücker, 1957 in Frankfurt am Main geboren, ist ebenfalls Bergsteiger, ein enger Freund von Kammerlander und lebt in Salzburg. Er ist hauptberuflich Journalist, hat 22 Jahre lang für die Frankfurter Rundschau gearbeitet und schreibt und fotografiert heute unter anderem für das Bergsteigermagazin Alpin.
Buchinhalt
Hans Kammerlanders Roman "Bergsüchtig" beginnt mit einem kurzen Vorwort, in dem er zunächst beschreibt, wie ihn Freunde, aber vor allem auch fremde Menschen, die von seinen Abenteuergeschichten begeistert waren, ihn dazu ermunterten, all seine Erlebnisse in den Bergen einmal niederzuschreiben. Kammerlander findet Gefallen an dieser Idee, gewinnt seinen Freund und Journalisten Walther Lücker als Helfer bei der Schreibarbeit und bedankt sich im Vorwort bei allen anderen Mitarbeitern, die das Gelingen des vorliegenden Buches ermöglicht haben.

Im sich anschließenden Prolog wacht Kammerlander im Brunecker Krankenhaus auf - er hat schwere Erfrierungen an den Zehen. Er erinnert sich an das, was wenige Tage zuvor im Himalaja geschehen war und beginnt zu erzählen.

Hans Kammerlander fängt in seiner Kindheit an, in der er bereits den Bewegungsdrang auf dem elterlichen Bergbauernhof in Südtirol verspürte. Er erzählt von einem Schlüsselerlebnis, das sein weiteres Leben stark beeinflusst und die Sucht nach dem Bergsteigen ausgelöst hat. Der Leser begleitet Kammerlander auf seinem Weg zum Kletterer, der immer besser wird und immer schwierigere Routen bewältigt.

Nachdem er im Alter von 21 Jahren die staatliche Prüfung zum Bergführer und Skilehrer besteht, ermöglicht Reinhold Messner ihm die erste Expedition in Nepal. Kammerlander berichtet von weiteren Besteigungen von Achttausendern zusammen mit Messner, der für ihn zum engen Vertrauten und Vorbild wird.
Fortan begibt sich Kammerlander auf viele Expeditionen, die mitunter sehr riskant sind. Seine Reisen führen ihn unter anderem nach Patagonien in Südamerika, aber vor allem nach Nepal, Tibet und Pakistan, wo er viele Achttausender und Fast-Achttausender mit befreundeten Bergsteigern oder allein besteigt. Kammerlander berichtet in seinem Buch von seinen Expeditionen zum Nanga Parbat, von dessen Gipfel er mit Skiern abfährt. Er beschreibt seine mehrfachen Versuche, den Gipfel des Mount Everest zu erreichen. Weiterhin begleitet der Leser Kammerlander unter anderem auf dem Weg zum Manaslu, Shivling, Broad Peak sowie zur Shisha Pangma und zum Kangchendzönga. Welche Schwierigkeiten er und die anderen Expeditionsteilnehmer bewältigen müssen, welche Probleme ihnen das wechselnde Wetter bereitet und wie Kammerlander und seine Freunde teilweise ums Überleben kämpfen müssen - all dies erfährt der Leser in seinem Buch "Bergsüchtig".

Darüber hinaus zeigt Kammerlander beim Berichten von seinen Extremtouren auch die Unberechenbarkeit vor allem von Achttausendern. In seinen Schilderungen wird die enorme Zerstörungskraft von gewaltigen Lawinen deutlich, aber auch andere Gefahren wie Gewitter und Sturm werden hervorgehoben.
Kammerlander berichtet also nicht nur Positives von seinen Expeditionen - im Gegenteil. Mehrfach verliert er Freunde am Berg, die auf unterschiedliche Weise vor seinen Augen den Tod finden. Weiterhin weist er auf das zum größten Teil unverantwortliche Verhalten vieler Bergsteiger in den Bergen hin, die unter anderem den Mount Everest zur höchstgelegenen Müllkippe der Erde verkommen haben lassen. Zudem berichtet Kammerlander auch von der unwürdigen Behandlung der Sherpa und kritisiert scharf den Massentourismus sowohl an einigen Achttausendern als auch am Matterhorn.

Neben den bergsteigerischen und klettertechnischen Aspekten schreibt Kammerlander aber auch viel über den Reiz Nepals, über die nepalesische Kultur und die Menschen, die dort leben. Zudem beleuchtet er auch die Armut der Nepalesen und die zunehmenden ökologischen Probleme dieses Landes.
Weiterhin beschreibt Kammerlander seine Eindrücke von Tibet und erläutert an vielen Stellen die schlimmen Folgen der chinesischen Kulturrevolution für dieses Land.

Während der Erzählung seiner Abenteuer wirft Hans Kammerlander immer wieder beinahe philosophische Fragen auf. Er denkt über Bergkameradschaft, Freunde und Freundschaften nach. Er fragt nach der Verantwortlichkeit für den Tod von Expeditionsteilnehmern und philosopiert über den Drang zur Fortentwicklung. Des Weiteren geht er der Frage nach, ob das Nichterreichen eines gesteckten Zieles tatsächlich ein Scheitern ist.
Schließlich diskutiert Kammerlander in seinem Buch auch immer wieder eine elementare Frage: mit oder ohne Sauerstoff? Seine Einstellung dazu wird im gesamten Roman deutlich - Kammerlander hat auf keiner seiner Touren künstlichen Sauerstoff verwendet.
Schlussendlich philosophiert Kammerlander im Niederschreiben seiner Erlebnisse immer wieder über den Sinn und Nutzen seiner extremen Bergtouren und macht die große Abhängigkeit vom Glück, das oft darüber entscheidet, ob man gesund vom Berg zurückkommt, deutlich.
Im Epilog fasst Kammerlander seine Bergsucht nochmals kurz zusammen und betont, dass die Berge sein Leben verändert haben und die Berge wohl immer sein Leben bleiben werden.

Hans Kammerlanders 345 Seiten umfassendes Buch enthält neben seinen vielen Abenteuergeschichten 56 Schwarzweiß- und 85 Farbfotos sowie eine Übersichtskarte aller vierzehn Achttausender.
Schreibstil
Hans Kammerlanders Buch ist im Großen und Ganzen sehr nüchtern und sachlich geschrieben. Übertreibungen oder grundlose Dramatik findet man bei ihm keinesfalls. Dennoch kommen persönliche Gefühlsbeschreibungen nicht zu kurz, wodurch die Erzählungen insgesamt sehr ehrlich wirken.
Die Erlebnisse werden gut verständlich beschrieben und ermöglichen dem Leser beinahe eine wahrhaftige Teilnahme an den verschiedenen Abenteuern.
Die chronologische Erzählweise, die nur hin und wieder von früheren oder späteren wichtigen Ereignissen gespickt wird, trägt ebenfalls zum guten Verständnis des Buches bei.
In jedem Fall haben Hans Kammerlander und Walther Lücker es geschafft so spannend und packend zu schreiben, dass man es als Leser mitunter schwer hat, das Buch aus den Händen zu legen.
Verlag, Erscheinungsort und -jahr
"Bergsüchtig" von Hans Kammerlander ist erstmals 1999 im Piper Verlag, München, erschienen.
Mittlerweile gibt es jedoch eine neuere Auflage aus dem Jahr 2001.
Empfehlung
"Bergsüchtig" von Hans Kammerlander ist einfach ein spannendes Buch, das an keiner Stelle langweilig wird. Es enthält viele packende Abenteuer, die man mitunter kaum glauben kann. Manches Mal berührt Kammerlander den Leser jedoch auch mit erschütternden Ereignissen.
Die vielen Fragen Kammerlanders, die beinahe philosophischer Natur sind, regen tatsächlich zum Nachdenken und auch Diskutieren an.

Das Buch "Bergsüchtig" kann daher jedem empfohlen werden, der mit extremen Touren liebäugelt oder den einfach atemberaubende Geschichten aus den Bergen der Erde interessieren. Ein wenig Vorwissen über das Bergsteigen und Klettern sollte der Leser jedoch mitbringen, da er sonst möglicherweise von vielen Passagen, in denen Kammerlander beispielsweise über Klettertechniken schreibt, schnell gelangweilt ist.
Alles in allem ist "Bergsüchtig" eine klasse Lektüre, von der man ganz sicher nicht enttäuscht wird.
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