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Kurt Lauber: Der Wächter des Matterhorns – Mein Leben auf der Hörnlihütte
Kurzbeschreibung
Kurt Lauber: Der Wächter des Matterhorns – Mein Leben auf der Hörnlihütte

Wie erlebt man eine Hüttensaison als Hüttenwirt auf der berühmten Hörnlihütte unterhalb des Matterhorns? Kurt Lauber hat in seinem Buch "Der Wächter des Matterhorns" eine Vielzahl an Geschichten und Anekdoten aufgeschrieben, die sich ihm in mehr als 15 Jahren als Hüttenwirt der Hörnlihütte am meisten eingeprägt haben und die dem Leser einen authentischen Einblick in den Hüttenalltag geben. Dazu gehören neben schönen, kuriosen und absurden Begebenheiten leider auch einige traurige und nachdenklich stimmende Berichte von Rettungseinsätzen am Matterhorn.
Der Autor
Kurt Lauber, gebürtiger Schweizer und Jahrgang 1961, betreibt seit 1995 die Hörnlihütte am Matterhorn als Hüttenwirt. Außerhalb der Hüttensaison lebt Kurt Lauber mit seiner Familie in Zermatt und arbeitet als Bergführer, Skilehrer und Hubschrauberpilot. Er ist ausgebildeter Rettungsspezialist und war an über 1000 Rettungseinsätzen in den Bergen rund um Zermatt beteiligt. Mit seinem Buch "Der Wächter des Matterhorns" ist Kurt Lauber im Jahr 2012 nun auch unter die Buchautoren gegangen und war seither vielfach im TV und Radio zu sehen.
Buchinhalt
Den fast 250 Seiten des Buches ist ein Vorwort des Autors vorangestellt, in dem Kurt Lauber seine Motivation, dieses Buch zu schreiben, erläutert. Es folgt im ersten der 40 Kapitel zunächst eine kurze Einführung in die Geschichte der Hörnlihütte, eines der bekanntesten alpinen Schutzhäuser in den Schweizer Alpen am Fuße des Matterhorns in einer Höhe von 3.260 m ü. M., das der Autor mit einem fünfköpfigen Team von Mitte Juni bis Mitte September bewirtet.

Danach nimmt der Autor den Leser gedanklich mit auf die Hütte, die nach der Wintersaison für die Eröffnung der dreimonatigen Sommersaison hergerichtet werden muss. Hat die Hütte den Winter ohne Schaden überstanden? Ist das Hüttenpersonal auf die Saison vorbereitet? Ist die Wasserversorgung sichergestellt? Essensvorräte müssen geplant und per Helikopter eingeflogen werden. Der Zustand der Route über den Hörnligrat zum Gipfel des Matterhorns muss alljährlich überprüft und gegebenenfalls saniert werden. Die ersten Bergführer und Gäste treffen ein.

Anhand der Beschreibung einer ganzen Saison auf der Hörnlihütte, die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht, gibt Kurt Lauber vielfältige Einblicke in den Hüttenalltag und berichtet von seinem persönlichen Werdegang. Er erzählt, wie er mit 19 Jahren, geführt von einem Freund, seine erste Bergtour (auf die Dufourspitze, die mit 4.634 m ü. M. der höchste Gipfel der Schweiz ist!) unternahm und fortan mit dem Bergsteigervirus infiziert war. Schon als junger Mann durchstieg er die Matterhorn Nordwand. Später, als er bereits Hüttenwirt der Hörnlihütte ist, führt er seine Frau und seinen achtjährigen Sohn über den Hörnligrat auf den Gipfel des Matterhorns.

Immer wieder lässt Kurt Lauber in seine Erzählung Anekdoten aus seinem Leben als Hüttenwirt und gleichzeitig Teil des kantonalen Rettungsteams einfließen. Manche Geschichten sind so absurd, dass man sie kaum glauben kann: Es gab schon Gipfelaspiranten, die unterhalb der Hütte im Freien campierten und von Kurt Lauber dabei ertappt wurden, wie sie Wasser zum Kochen aus der Toilette der Hörnlihütte abschöpften, oder Bergsteiger, die am Gipfel des Matterhorns angekommen, einen Notruf absetzten und eine akute Höhenkrankheit vortäuschten, um bequem mit dem Heli pünktlich zum Abendessen auf die Hütte zurückgeflogen zu werden. Auch Kriminelle fanden schon den Weg auf die Hörnlihütte: So hatte sich der Autor einmal mit einem vermeintlichen Unternehmer auseinanderzusetzen, der in den 90er-Jahren auf der Hütte Handys für den Gipfeltag an Bergsteiger vermietete. Keiner ahnte, dass die Handys zuvor ahnungslosen Touristen im Tal entwendet wurden.

Auch die traurigen Erlebnisse, die leider genauso zum Hüttenalltag gehören, spart Kurt Lauber nicht aus. So schreibt er unter anderem über einen besonders schweren Felssturz am Matterhorn, der zur Evakuierung des Hörnligrates führte, aber auch über schwere Gewitter und Blitzschlag an der Hütte und andere grausame und teils tödliche Unfälle am Matterhorn.

Das Buch endet mit der Schließung der Hütte am Ende der Sommersaison. Die Hütte wird winterfest gemacht und das Team verlässt nach anstrengenden, aber auch erlebnisreichen drei Bewirtungsmonaten den Berg.

Das Buch enthält über 50 Farbfotos, die die Hütte, den Hüttenalltag, das Matterhorn und die Routenführung über den Hörnligrat eindrücklich zeigen.
Schreibstil
Literarisch gesehen ist Kurt Laubers Buch über sein Leben auf der Hörnlihütte sicherlich kein Meisterwerk. Sein Schreibstil ist leider etwas hölzern und die Sätze überwiegend sehr kurz. Auch manche Kapitel sind mit nur drei Seiten doch arg knapp geraten. Schade ist, dass es Kurt Lauber nicht so recht gelungen ist, seine teils wirklich eindrücklichen Erlebnisse auch so emotional und bildhaft zu beschreiben, dass der Leser sich richtig reinfühlen und die Szenerie bildhaft vor sich sehen kann. Oftmals gibt er schon in den ersten Absätzen der jeweiligen Geschichte so viele Hinweise auf das spätere Geschehen, dass der Ausgang der jeweiligen Episode geradezu vorhersehbar ist und damit die Erzählung letztlich an Spannung verliert.
Verlag, Erscheinungsort und -jahr
Kurt Laubers Buch "Der Wächter des Matterhorns - Mein Leben auf der Hörnlihütte" ist im April 2012 im Droemer Verlag, München, sowohl als gebundene Hardcover-Ausgabe als auch als E-Book erschienen.
Empfehlung und Kritik
Um das Leben und die Regeln auf der Hörnlihütte ranken sich viele Mythen. Stimmt es wirklich, dass der Hüttenwirt stets zuerst die Bergführer mit ihren Gästen aus der Hütte lässt, ehe mit einigem zeitlichen Abstand die auf sich gestellten Gipfelaspiranten in die Route einsteigen dürfen? Und sind die Trinkwasserpreise auf der Hörnlihütte wirklich so exorbitant hoch? Es ist daher wirklich spannend, einmal vom Hüttenwirt aus erster Hand zu erfahren, wie es am Hörnligrat tatsächlich zugeht und warum das Leben auf der Hörnlihütte sich teilweise von anderen Hütten unterscheidet. Kurt Lauber zeigt, was der Hüttenalltag mit sich bringt und verschont den Leser auch nicht, wenn es um die leider zahlreichen Bergunfälle geht. Dass das Buch literarisch vielleicht nicht herausragend ist, verzeiht man dem Autor gern, denn man erwartet von ihm auch kein Meisterwerk. Die Stärke seines Buches liegt in der Authentizität der von ihm erzählten vielen kleinen und großen Geschichten aus mehr als 15 Jahren am Hörnligrat, die so bislang noch nicht der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Nach dem Lesen des Buches bringt man dem Hüttenwirt der Hörnlihütte wesentlich mehr Verständnis und Respekt für dessen anspruchs- und verantwortungsvolle Aufgabe entgegen.
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